Das beste Fleischthermometer
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Einfacher war es wohl noch nie, unterschiedliche Fleischsorten in Restaurantqualität zu garen. Keine Kabel, nur ein Messdorn, den man bis zur Markierung ins Fleisch sticht und fortan den Temperaturverlauf auf dem Tablet oder Smartphone beobachtet. Auch wenn vermeintliche Experten nie müde werden, fantasievolle Drück- und Tastmethoden zu proklamieren – wer bei der Garstufe auf Nummer sicher gehen will, misst die Temperatur und ertastet sie nicht. Sucht man wie wir im Rahmen der Recherche die Fleischthermometer heraus, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es denn unbedingt über 100 Euro für den Testsieger sein müssen oder ob’s da nicht auch was günstigeres und trotzdem gutes gibt.
Die Antwort lautet wie so oft: „Kommt drauf an“. In diesem Test ist das teuerste Gerät tatsächlich auch das beste – in allen relevanten Disziplinen. Aber die Konkurrenz ist vielfältig – und wenn auch nie auf ganzer Linie, so doch in Teilbereichen ebenbürtig – und kostet bisweilen nur die Hälfte. Wir erklären, worauf es bei einem smarten Grillthermometer ankommt und worauf Sie verzichten, wenn Sie nicht zum Testsieger greifen.
Kurzübersicht
Testsieger
Meater 2 Plus
Der Nachfolger des Ur-Meater ist wasserdicht, hält extreme Hitze aus und misst die Kerntemperatur an fünf Positionen.
Vollständiger Preisvergleich
Mit dem Meater 2 Plus bekommt der Ur-Typ des smarten Grillthermometers einen würdigen Nachfolger. Sowohl die App als auch die Technik warten mit etlichen Alleinstellungsmerkmalen auf. Wasserdicht sind zwar auch andere Messfühler, aber mit einer Hitzebeständigkeit von 550 Grad Celsius setzt unser Testsieger ebenso einen Rekord wie beim mit fünf Millimeter Durchmesser schlanksten Design. Um die thermische Mitte des Fleischstücks besser zu treffen, misst Meater 2 Plus die Kerntemperatur an fünf Punkten entlang des Messfühlers – in dieser Klasse kann das kein anderes Thermometer.
Das beste smarte Grillthermometer nützt nichts ohne eine gute App. Hier bietet Meater klare Strukturen, enorm viele Zusatzfunktionen und – wenn auch nur in englischer Sprache – Schritt-für-Schritt-Rezepte. Als einzige App im Test berücksichtigt Meater die Ruhephase und das Nachgaren von Fleisch und warnt nicht beim Erreichen der Zieltemperatur, sondern rechtzeitig davor. Apropos warnen: Neben Alarmen für Temperaturen und Temperaturzonen lassen sich auch zeitbasierte Benachrichtigungen einstellen, die sich auf Wunsch sogar bei stummgeschaltetem Handy Gehör verschaffen.
Auch gut
Thermopro Tempspike
Präzise, für die Spülmaschine geeignet und mit Garraumfühler – fast so gut wie der Testsieger!
Vollständiger Preisvergleich
Thermopro Tempspike liefert ordentlich in der Pflicht ab. Es misst genau sowohl Kern- als auch Garraum-Temperatur, ist wasserdicht und mit 300 Grad Celsius Hitzebeständigkeit auch bereit, ein Bad im Frittierfett zu machen. Die zugehörige App tut, was sie soll und das recht flott und übersichtlich. Das Thermopro Tempspike ist unsere Empfehlung für alle, die einen soliden Messfühler suchen und ihre Temperatur-Einstellungen kennen und selber bestimmen. Denn wer sich an die Thermopro-Vorgabe für ein „rosa“ Steak hält, wird bei 66 Grad im Kern nicht glücklich, erst recht nicht, wenn das Steak noch nachgart. Dennoch – eine gute und sehr günstige Alternative zum Testsieger.
Vergleichstabelle
Testsieger
Meater 2 Plus
Auch gut
Thermopro Tempspike
Meater Block
Meater Plus
Inkbird INT-11P-B
Bfour BF-30
Zeerkeer 22A10002
Tangzhe JX168
Testsieger
Meater 2 Plus
- misst genau und an fünf Punkten
- Garraumfühler wasserdicht
- Hitzebeständig bis 550°C
- sehr gute App
- WLAN-Anbindung über zweites Smart-Gerät
- Schritt-für-Schritt-Rezepte nur auf Englisch
Auch gut
Thermopro Tempspike
- misst genau
- Garraumfühler mit Alarm
- wasserdichter Fühler
- grafischer Termperaturverlauf
- Garvoreinstellungen zu hoch
Meater Block
- misst genau
- Garraumfühler
- sehr gute App
- integriertes WLAN
- Display
- Fühler nicht wasserdicht
Meater Plus
- misst genau
- Garraumfühler
- sehr gute App
- WLAN-Anbindung über zweites Smart-Gerät
- Fühler nicht wasserdicht
Inkbird INT-11P-B
- misst genau
- Garraumfühler
- wasserdichter Fühler
- grafischer Termperaturverlauf
- Account-Zwang
- schlecht übersetzte App
- kein Alarm für Garraum-Temperatur
Bfour BF-30
- misst genau
- wasserdichter Fühler
- Display auf der Basisstation
- grafischer Termperaturverlauf
- speichert vergangene Sitzungen
- Gehäuse der Basis wirkt billig
- kein Garraumfühler
- keine Ladung mit Schnell-Ladegeräten möglich
Zeerkeer 22A10002
- misst genau
- vergleichsweise dünner Fühler
- grafischer Termperaturverlauf
- speichert vergangene Sitzungen
- schlecht übersetzte App
- kein Garraumfühler
Tangzhe JX168
- ungenaue Messung
- kein Garraumfühler
- schlecht übersetzte App
- geringer Funktionsumfang
- keine Ladung mit Schnell-Ladegeräten möglich
Preisvergleich
Preisvergleich
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Nagelprobe: Smarte Grillthermometer im Test
Das Konzept des smarten, kabellosen Grillthermometers hat das einstige Start-Up Apption Labs ersonnen und unter dem Markennamen Meater per Crowdfunding zur Marktreife gebracht. Mittlerweile tummeln sich etliche Fleischthermometer anderer Hersteller auf den Online-Marktplätzen, oft zu deutlich günstigeren Preisen. Allzu leicht übersieht man bei der Auswahl, dass nicht alle Geräte die gleichen Funktionen wie das Original bieten. Meater-Thermometer messen beispielsweise seit jeher neben der Fleisch- auch die Garraum-Temperatur – viele ähnlich anmutende Produkte bieten diese Funktion nicht.
Warum ein kabelloses Thermometer?
Kabellose Grillthermometer sind teurer und in der Regel auch funktionsärmer als ihre Verwandten mit verkabelten Messfühlern. Wirklich eindeutig besser sind die strippenlosen Modelle nur beim Messen von Fleisch, das am Drehspieß gart. Dennoch: Der Komfortgewinn der kabellosen Thermometer ist enorm. Thermometer per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden, Fühler reinstecken, App starten, loslegen – ganz ohne Kabelsalat, zu langen oder zu kurzen Strippen.
Enormer Komfortgewinn
Und wenn man nicht viele unterschiedliche Fleischstücke gleichzeitig zubereitet, reicht in der Regel auch ein Messfühler. Im Vergleich zu verkabelten Sonden sind die drahtlosen Fühler recht dick. Das ist beim später noch sichtbaren Loch im Steak allenfalls ein Optik-Manko.
Loch im Fleisch!
Die im Vergleich deutlich dünneren Messfühler (meist zwei Millimeter Durchmesser) eines kabelgebundenen Grillthermometers hinterlassen kaum sichtbare Spuren im Grillgut. Die Mess-Dornen aus diesem Test hingegen hinterlassen mit 5 bis 6,5 Millimetern Durchmesser ein markantes Loch. Ja, das sieht nicht toll aus, ist aber auch kein Weltuntergang.
Es führt entgegen anders lautender Behauptungen nicht zu massivem Flüssigkeitsverlust und auch das Argument, dass sehr dünne Fleischstücke sich nicht messen lassen, ist eher theoretischer Natur. Jedes Steak ab 15 Millimetern Stärke kann mit einem smarten Grillthermometer gemessen werden. Was noch dünner ist, wird ohnehin durch sein, sobald es angebraten wird.
Die Kerbe
Bei allen kabellosen Grillthermometern stecken im hohlen Dorn Messtechnik, Akku und Funkmodul. Um diese Elemente vor zu hoher Hitze zu schützen, müssen die Messfühler zwingend weit genug in das Fleisch eingeführt werden. „Weit genug« ist bei allen Modellen durch eine sicht- und fühlbare Kerbe gekennzeichnet.
Grillthermometer mit mehreren Fühlern
Etliche Hersteller bieten Varianten ihrer Thermometer mit zwei oder mehr Temperaturfühlern an. Wir haben uns der Übersichtlichkeit halber auf die Solo-Fühler konzentriert, zumal die Geräte sich in der Regel nur marginal voneinander unterscheiden. Sofern uns ein Schwestermodell mit mehr Sonden bekannt ist, verweisen wir im jeweiligen Test darauf. Wer erst nach dem Kauf Lust auf einen zweiten Messfühler bekommt, kann in allen Apps problemlos ein zweites Gerät verwalten.
Unser Favorit
Testsieger
Meater 2 Plus
Der Nachfolger des Ur-Meater ist wasserdicht, hält extreme Hitze aus und misst die Kerntemperatur an fünf Positionen.
Vollständiger Preisvergleich
Ende 2023 brachte der Erfinder des komplett kabellosen smarten Grillthermometers den langersehnten Nachfolger heraus: Meater 2 Plus. In drei Punkten unterscheidet sich dieses Grillthermometer maßgeblich nicht nur von seinem Vorgänger, sondern auch von allen anderen Modellen im Test und setzt so neue Maßstäbe. Aber der Reihe nach.
1 von 5
Mit fünf Millimetern Durchmesser ist das Meater 2 Plus nicht nur das schlankste kabellose Modell auf dem Markt, sondern es misst noch einen ganzen Millimeter weniger als sein Vorgänger. Das hat in der Praxis hauptsächlich ästhetische Vorteile, weil das zurückbleibende Loch im Grillgut etwas weniger markant ausfällt.
Fünf Messpunkte
In verkabelten Profigeräten gibt es diese ebenso simple wie brillante Technik schon länger: Statt einem Messpunkt an der Spitze, wird die Temperatur an fünf Stellen entlang der erste Hälfte des Stabs gemessen. Die App orientiert sich am kältesten Messwert, da hier die Mitte des Fleischstücks sein sollte. So verzeiht das Meater 2 Plus viel eher eine nicht ganz saubere Platzierung des Messfühlers.
Kerntemperatur kleiner Steaks sauber messen
Zudem ermöglicht diese Technik, die Kerntemperatur kleiner Steaks sauber zu messen, bei denen die Spitze gar nicht im Zentrum liegen kann, weil sonst der Dorn nicht bis zur Kerbe im Fleisch stecken würde. Ein Fingertipp auf die Temperatur in der App zeigt auf Wunsch jederzeit die unterschiedlichen Messwerte an – absolut spannend für alle, die den Garprozess besser verstehen wollen.
Bis 550 Grad hitzebeständig
Das Meater 2 Plus ist wasserdicht, ein Novum in der eigenen Familie aber längst nicht mehr auf dem Markt. Absolut neu und einzigartig hingegen ist die enorme Hitzebeständigkeit von 550 Grad. Der Messfühler bleibt im Gargut, egal ob Sie es frittieren, in der Pfanne, auf der Plancha, im Backofen, im Pizzaofen oder von spektakulärem Flammenspiel begleitet auf dem Grill braten. Das macht alles leichter und sorgt am Ende für noch bessere Ergebnisse.
Mächtige App
Temperatur-Voreinstellungen für alle erdenklichen Fleischsorten und Teilstücke, etliche Alarme, Schritt-für-Schritt-Rezepte, Apple-Watch-App und eine praxisnahe Schätzung der Restgarzeit – all das und noch mehr bietet die ständig aktualisierte Meater App. Sowohl auf Android als auch iOS werden kritische Alarme unterstützt, die sich auf Wunsch auch bei stummgeschaltetem Telefon Gehör verschaffen. Und Alarme gibt es wirklich reichlich, zum Beispiel beim Verlassen eines eingestellten Bereichs der Garraum-Temperatur oder eine beliebige Zeit vor Erreichen der Zieltemperatur. Es lassen sich auch zeitbasierte Alarme einrichten, zum Beispiel eine Benachrichtigung alle 30 Minuten. Tatsächlich fällt es schwer etwas zu finden, was die App nicht kann. Kurzum: Meater bietet mit Abstand die beste App.
Messdaten direkt von der App in die Cloud
Meater bietet – übrigens für alle Bratenthermometer – die Funktion Meater Link. Sie ermöglicht, dass alle Messdaten direkt von der App in die Meater Cloud geladen und von der Meater App auf einem anderen Gerät in Echtzeit empfangen werden. Damit befreien Sie sich von den Einschränkungen der Bluetooth-Reichweite und sehen die aktuellen Temperaturen überall, wo Sie Internetzugang haben. Wer keinen Account einrichten will, erstellt ganz ohne Konto einen Weblink und schaut sich die aktuellen Temperaturen über einen Webbrowser an – eine geniale Funktion für alle, die im Home Office nebenbei ein Pulled Pork oder Brisket im Auge behalten wollen.
Berücksichtigt Nachgaren
Steakprofis wissen zwei essentielle Dinge. Zum einen, dass es unverzichtbar ist, ein Steak nach dem Garen ruhen zu lassen und zum anderen, dass die Kerntemperatur in dieser Zeit weiter steigt. Deswegen „zielen“ Profis auf eine niedrigere Temperatur, um diesen Effekt – es geht um wenige Grad – zu kompensieren. Eben diese Profis rümpfen vielleicht zunächst die Nase, wenn die Meater App bei 55 bis 59 Grad von Medium Rare spricht, nicht wissend, dass es sich um die Temperatur nach dem Ruhen handelt.
Temperatur nach dem Ruhen wird angezeigt
Unter Anleitung der Meater App kann wirklich jede und jeder ein perfektes Steak hinbekommen, selbst wenn es das allererste Mal ist. Und das ist doch das, worum es eigentlich gehen sollte: perfekte Ergebnisse, ohne hunderte Male geübt haben zu müssen. Und wer das als Bevormundung missversteht, legt sich eigene Profile an oder nutzt die App „frei“ und ohne Voreinstellung.
Nachteile?
Einige Inhalte sind nur auf Englisch hinterlegt, darunter die Schritt-für-Schritt-Rezepte. Ja, das ist vielleicht nicht optimal, aber wir sprechen hier von Zusatzinhalten, nicht Kernfunktionen. Mit einem Preis von rund 130 Euro (Stand Januar 2024) ist das Meater 2 Plus nicht günstig, unserer Meinung nach jedoch im wahrsten Wortsinn preiswert. Natürlich gilt das nur, wenn man das Mehr an Funktionen, Komfort und Leistung wertschätzt.
Meater 2 Pro im Testspiegel
Einen anderen seriösen Test smarter Grillthermometer konnten wir nicht finden, unser Testsieger wurde jedoch von etlichen Food- und Tech-Blogs getestet und ebenfalls für sehr gut befunden, so zum Beispiel von den Kollegen BBQpit.de:
»Mit dem MEATER 2 Plus hat das Team von Apption Labs es tatsächlich geschafft, den Vorgänger in allen Belangen nochmal besser zu machen. Die neue Variante ist schmaler, wertiger, die Reichweite ist höher und der Fühler ist hitzebeständiger und zu 100% wasserdicht. Besonders die Möglichkeit, den Fühler jetzt auch beim Frittieren und beim direkten Grillen bis 500°C einzusetzen ist ein echter Mehrwert, der in der Praxis besonders sinnvoll ist.«
Alternativen
Auch gut
Thermopro Tempspike
Präzise, für die Spülmaschine geeignet und mit Garraumfühler – fast so gut wie der Testsieger!
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Mit dem Tempspike schickt Thermopro einen besonders spannenden Kandidaten ins Rennen. Der mit 6,5 Millimeter Durchmesser eher mächtige Fühler ist wasserdicht und hält Temperaturen von bis zu 300 Grad Celsius am Griff aus, was ihn zum Einsatz in Frittierfett ebenso qualifiziert wie zur Reinigung in der Spülmaschine. An der Rückseite misst das Thermopro Tempspike die Garraum-Temperatur und schlägt auf Wunsch Alarm, sobald die Temperatur den gewünschten Bereich verlässt.
1 von 3
Im Gegensatz zu den meisten Modellen wird hier nicht jede Temperaturmessung automatisch protokolliert. Die sehr gute und zoombare Temperaturgrafik erscheint erst, wenn man manuell die Aufzeichnung startet. Und auch nur dann landen die Sitzungen in der Historie. Eine zweite Kuriosität sind die voreingestellten Kerntemperaturen. Geht’s nach Thermopro, ist ein Steak bei 66 Grad im Kern „rosa“. Wer dieser Empfehlung folgt, kann nur enttäuscht werden. Zum Glück lässt sich die Temperatur ganz nach Wunsch einstellen. Sieht man davon ab, macht die App einen soliden Job und lässt sich gut bedienen. Für uns ist das Thermopro Tempspike eine günstige Alternative zum Testsieger.
Thermopro bietet mit dem Thermopro Twinspike auch ein Modell mit zwei Sonden an. Hier gibt’s zusätzlich noch ein praktisches Display auf der Basisstation.
Außerdem getestet
Meater Plus
Vollständiger Preisvergleich
„Plus“ bezieht sich auf das bessere Bluetooth-Modul in der Ladeschale im Vergleich zum allerersten Meater, das eigentliche Thermometer jedoch ist identisch und hat damit auch schon einige Jahre auf dem Buckel. Im Vergleich zu neueren Fleischthermometern und seinem Nachfolger ist das Meater Plus nicht wasserdicht. Dennoch misst es sehr genau die Kern- und Garraum-Temperatur und verfügt über die sehr intuitiv bedienbare, zugleich aber umfangreiche und leistungsstarke Meater App:
Hier finden sich sehr viele Voreinstellungen. Und zwar nicht nur für Fleischarten wie Rind, Schwein oder Huhn, sondern auch für die jeweiligen Cuts. Gerade in der Kerndisziplin „Steak braten“ macht es die Meater App selbst blutigen Anfängern sehr leicht, perfekte Ergebnisse zu erzielen. Als einzige App im Test berücksichtigt Meater das Nachgaren von Fleisch. Entsprechend warnt die Meater App schon vor Erreichen der Zieltemperatur, dass es Zeit ist, das Fleisch von der Hitze zu entfernen und ruhen zu lassen. Eine weitere Spezialität von Meater ist die Cloud-Funktion, mit der die App die aktuellen Messdaten direkt in die Cloud lädt.
Wer ein zweites smartes Gerät als Relais-Station abkommandieren kann, genießt quasi unendliche Reichweite. Dass wir das Meater Plus nicht auszeichnen, liegt einzig und allein an der Existenz seines Nachfolgers und unseres Testsiegers Meater 2 Plus.
Inkbird INT-11P-B
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Kurz will man meinen, versehentlich einen Füllfederhalter im Etui gekauft zu haben. Die optisch edel anmutende Plastikschatulle des Inkbird lässt sich aufschieben, um den wasserdichten Fühler aus Edelstahl preiszugeben. Bis zu 300 Grad hält der Messfühler am Griff aus, genug um beim Frittieren mit im Öl zu baden. So weit, so hervorragend. Dieser Eindruck schmälert sich, sobald man die App installiert. Vollkommen unnötigerweise verlangt diese, einen Account bei der chinesischen Firma zu erstellen.
Hat man diese Hürde zähneknirschend genommen und die Bluetooth-Verbindung hergestellt, finden sich hier und da krude Übersetzungen wie „Individueller Koch“ als Bezeichnung für eine eigene Voreinstellung. Über diese kann man schmunzelnd hinwegsehen, nicht jedoch über den fehlenden Garraum-Alarm. Tatsächlich gibt es keine Möglichkeit, einen Alarm bei unter- oder überschreiten der Wunschtemperatur im Grill einzustellen. Uns ist es vollkommen unverständlich, wie man eine so rudimentäre Funktion vergessen kann. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass gute Hardware alleine nicht reicht – die App ist genauso wichtig für das Gesamtergebnis.
Bfour BF-30
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Beim Preis von unter 50 Euro und einem erschreckend leichten Gehäuse sinken die Erwartungen bereits beim Auspacken. Einen Garraum-Sensor gibt es hier wie bei den anderen günstigen Modellen auch nicht. Das BF-30 hat jedoch zwei Asse im Ärmel: ein Display und einen wasserdichten Messfühler aus Edelstahl. Ersteres ist praktisch, da das Smartphone für die flotte Temperaturkontrolle in der Hosentasche bleibt. Wasserdichte Sensoren sind ein Segen im Alltag, lassen sie sich doch ohne Angst vor Beschädigung reinigen, sogar in der Spülmaschine. Und da der Fühler bis zu 300 Grad am Griff aushält, kann man ihn sogar in der Küche beim Anbraten in der Pfanne oder im Ofen und beim Frittieren im Fleisch lassen, nicht jedoch beim Anbraten über heißer Glut im Grill.
Der Hersteller bietet mit dem Bfour BF-40auch eine Variante mit zwei Fühlern an.
Zeerkeer 22A10002
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Wie hätten Sie Ihr Steak gerne? „Mittel selten“ oder „Gut gemacht“? Wer auch immer diese App ins Deutsche übersetzt hat, wusste offenbar nicht, worum es thematisch geht. Denn natürlich kann man die Garstufen „Medium Rare“ mit „Mittel selten“ und „Well Done“ mit „Gut gemacht“ übersetzen, beim Grillen sorgt das jedoch im besten Fall für Lachanfälle. Immerhin erlaubt die App eine Umstellung auf das ursprüngliche Englisch. Wer damit kein Problem hat, bekommt mit dem Zeerkeer ein zwar recht simples, aber doch funktionales smartes Grillthermometer.
Verbunden wird wie gewohnt via Bluetooth, die App bietet eine brauchbare grafische Anzeige des Temperaturverlaufs und speichert diese auch für vergangene Sitzungen. Im kompletten Temperaturbereich zeigte der Testkandidat immer gradgenau an und versucht sich sogar an einer Schätzung der Restgarzeit. Diese kann allenfalls bei konstanten Temperaturen einigermaßen stimmen, da der Fühler nur die Kerntemperatur, nicht aber den Garraum misst. Immerhin: Mit 5,5 Millimetern Durchmesser hinterlässt er ein etwas kleineres Loch im Steak als die meisten Mess-Dornen mit ihren sechs Millimetern. Das etwas sperrig und lieblos benannte Zeekeer 22A10002 erfüllt – sieht man von der App-Übersetzung ab – seine Pflicht: Es misst genau, zeigt auf Wunsch den Temperaturverlauf grafisch an und speichert vergangene Temperaturmessungen. Andere Bratenthermometer bieten zum gleichen oder geringen Preis jedoch mehr.
Tangzhe JX168
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Während diese Zeilen entstehen, ist das kabellose smarte Grillthermometer von Tangzhe für nur knapp über 50 Euro zu haben. Hier gilt jedoch die alte Volksweise: Wer billig kauft, kauft zweimal. Zunächst das Positive: Das Bambusgehäuse löst auf Knopfdruck einen Federmechanismus aus, der den recht großen Temperaturfühler freigibt – das wirkt ziemlich lässig. Das war’s leider schon auf der Haben-Seite, denn leider patzt der Testkandidat schon in der Pflicht, indem er nicht präzise misst. Je höher die Temperatur, desto größer der Messfehler. Sogar im Temperaturbereich von 55 bis 60 Grad – Steak-Temperaturen – zeigt dieses Bratenthermometer satte zweieinhalb Grad unter der echten Temperatur des Garguts an. Bei Bratentemperaturen klaffte bisweilen eine Lücke von bis zu acht Grad – beides vollkommen inakzeptabel.
Dieses Modell ist auch mit zwei Sonden erhältlich als Tangzhe JX268 – aber wer will schon zwei ungenaue Thermometer?
Ebenso verhält es sich mit der lieblos gestalteten und stümperhaft übersetzten App. Verbunden via Bluetooth zeigt diese einzig die aktuelle Temperatur im Tacho-Stil an, behauptet dass Rindfleisch bei 60 bis 65 Grad Celsius Kerntemperatur „rosa“ sei und zeigt in der Liste vergangener Sitzungen lediglich Dauer, Datum und Zieltemperatur an. Sechs, setzen, jeder Euro für dieses Bratenthermometer ist zu viel.
Meater Block
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Mit dem Meater Block gibt es eine Variante des Ur-Meaters mit vier Messfühlern. Um die vier Dornen auseinanderhalten zu können, hat Meater die Rückseite mit den Ziffern eins bis vier graviert. Das ist im dunklen Grill kaum zu sehen, weshalb mittlerweile zusätzlich noch Metallclips mit Nummern beiliegen. Eine deutliche farbige Kennzeichnung wäre hier sicherlich besser.
Da es sich technisch um die gleiche Sonde wie beim Meater Plus handelt, verzichtet man hier im Vergleich zu unserem Testsieger auf die Wasserdichtigkeit, enorme Temperaturbeständigkeit und die zusätzlichen Messpunkte im Fühler. Auf der anderen Seite lässt sich das Thermometer dank Display und Sensortasten auch ohne App nutzen. Ein weiteres Plus ist das integrierte WLAN, das alle Daten direkt in die Cloud lädt. Wer gerne fernab von WLAN und Internet grillt, greift auf die Bluetooth-Verbindung zurück. Unverständlich ist jedoch, warum das Display im WLAN-Modus keine Temperaturen anzeigt.
1 von 4
Der Meater Block ist schon geraume Zeit erhältlich und schreit förmlich nach einem Nachfolger mit vier modernen Meater 2 Sonden. Wer darauf nicht warten will, mehr als einen Messfühler braucht und mit der überragenden Meater App (mehr dazu im Test zum Meater 2 Plus) grillen will, greift zu oder entscheidet sich für den Testsieger im Doppelpack zum ähnlichen Preis. Man muss keine hellseherischen Fähigkeiten besitzen um zu vermuten, dass dem Meater 2 Plus irgendwann ein Meater 2 Block folgen wird.
So haben wir getestet
Stammleserinnen und -leser wissen, dass wir es auch in der Küche praxisnah lieben. Vollkommen entgegen dieser Prämisse haben wir mit den meisten smarten Grillthermometern nicht gegrillt. Die Mess(un)genauigkeit haben wir in einem Sous-Vide-Bad getestet. Hierzu wurden die Sonden an einem Gestänge fixiert und haben den kompletten Temperaturverlauf von leitungswasserkalten 8 Grad hin zu „Pulled Pork ist fertig“ 95 Grad gemessen. Anders als beim Test in einem Stück Fleisch können wir hier durch die Wasserzirkulation überall im Medium eine fast identische Temperatur herstellen.
Zur Kontrolle dienten zum einen die Anzeige des Sous-Vide-Geräts und die Messung eines professionellen Thermometers. Zwischendurch haben wir immer wieder die Zieltemperatur in der jeweiligen Apps angehoben um anhand der Alarme festzustellen, wie genau die Kandidaten messen. Bis auf einen Ausreißer haben alle genau genug gemessen und alle konnten die Bluetooth-Verbindung durch die Spülmaschinentür hindurch zur Basis halten. Eine Gegenversuch im Smoker ergab die gleichen Ergebnisse.
1 von 4
So wichtig wie die Güte der Hardware sind Qualität und Funktionsumfang der zugehörigen App. Thermometer-Apps sollten keine Rätsel aufgeben und die Grillenden schnell zum gewünschten Ziel führen. Hier nerven schlechte Übersetzungen und falsche Voreinstellungen für Kerntemperaturen.
Natürlich haben wir auch gegrillt. Den Testsieger haben wir mehrfach ausprobiert, hauptsächlich, um die hohe Hitzebeständigkeit zu testen und dokumentieren.
Was warum wichtig ist
Im Folgenden erklären wir, welche Aspekte wichtig sind und welche eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Garraum-Fühler
Das Original von Meater beherrschte seit jeher Temperaturmessungen an beiden Enden des Fühlers. Eine präzise Messung des Garraums ist bei lang geräucherten BBQ-Klassikern durchaus wichtig, bei allem anderen reicht eine grobe Schätzung und dafür dann auch das in der Regel nicht sonderlich präzise Deckelthermometer vom Grill. Wer Grillsitzungen miteinander vergleichen will, sollte dringend ein Modell mit Garraum-Fühler wählen.
Wasserdichtigkeit
Die meisten Temperaturfühler – übrigens auch Modelle mit Kabel – sind nicht wasserdicht, weshalb man besonders sorgfältig bei der Reinigung vorgehen sollte. Komplett wasserdichte Messfühler wie der des Testsiegers erlauben hingegen sogar eine Reinigung in der Spülmaschine.
Hitzebeständigkeit
Von der Spitze bis zur Kerbe müssen diese Grillthermometer im Grillgut stecken, damit hier nie mehr als 100 Grad Celsius herrschen können. Spannend ist jedoch die Hitzebeständigkeit des Garraumfühlers. Gängige Temperaturen von bis 250 Grad in Grill oder Backofen bereiten keinem Fühler Probleme. Die wasserdichten Modelle halten – mit Ausnahme des Testsiegers – 275 bis 300 Grad Celsius aus. Damit eignen sie sich sogar, um ein Bad im Frittierfett zu nehmen. Einer mag’s besonders heiß. Mit bis zu 550 Grad Celsius verkraftet das Ende vom Meater 2 Plus fast doppelt so viel thermische Energie wie die Konkurrenten und kann sogar beim Anbraten auf dem Grill im Fleisch verbleiben.
Temperaturverlauf und Historie
Anspruchsvolle Grillende lernen bei jeder zubereiteten Mahlzeit dazu. Hier sind Messkurven hilfreich, um zu verstehen, wie sich die Temperatur im Zeitverlauf und in Abhängigkeit der Garraumtemperatur entwickelt. Wer acht bis zwölf Stunden Low-and-Slow-Klassiker wie Brisket oder Pulled Pork zubereitet, profitiert besonders vom grafischen Verlauf.
Reichweite
Streng genommen reden wir von zwei Reichweiten – die zwischen Thermometer und Basis und die zwischen Basis und Smartphone. Erstere ist bei allen Modellen in der Praxis recht gering, da die Funksignale durch eine Backofentür oder einen Grilldeckel dringen müssen. Probleme gab es bei keinem Kandidaten, solange die Basis in der Nähe von Grill oder Ofen blieb. Auch bei der Reichweite zum Telefon konnten wir keine riesigen Unterschiede feststellen. Bei allen Modellen konnten wir uns im Haus aufhalten und die Messergebnisse von den Sendern auf der Terrasse empfangen. Auch hier eine Ausnahme: Wer ein zweites Smartphone oder Tablet besitzt, kann sich seine Messwerte beim Testsieger und seinem Vorgänger in die Cloud streamen und so die Reichweite auf „überall, wo Sie Internet empfangen“ ausdehnen.
Messgenauigkeit und -geschwindigkeit
Es kommt bei einem Kerntemperatur-Thermometer nicht auf ein Zehntel Grad an, wohl aber auf ein halbes. Mit einer erschreckenden Ausnahme haben alle smarten Grillthermometer genau gemessen. Wie schnell die Temperatur ermittelt wird, spielt bei Einstechthermometern eine große Rolle. Bei diesen Modellen, die konstant messen, ist dieser Wert unerheblich. Schnell genug für die Temperaturänderungen beim Garvorgang waren alle Grillthermometer im Test.
Die wichtigsten Fragen
Welches kabellose Grillthermometer ist am besten?
Aktuell ist das Meater 2 Plus das Maß der Dinge in dieser Kategorie. Das Thermometer ist wasserdicht, hält mit 550 Grad die höchsten Temperaturen im Testfeld aus und misst die Kerntemperatur an fünf Positionen entlang des Fühlers. Gepaart mit der leistungsstarken und umfangreichen Meater-App erzielt das Meater 2 Plus souverän den Testsieg.
Wie genau messen kabellose Grillthermometer?
Die meisten kabellosen Fleischthermometer messen genauer als nötig, daher sollte man sich darüber weniger Sorgen machen.
Brauche ich für mehrere Fleischstücke mehrere Grillthermometer?
Eigentlich ja, denn nur so können Sie sicher sein, dass alle Stücke den gewünschten Gargrad erreicht haben. In der Praxis verhalten sich gleiche Steaks – also identisch in der Stärke und grob von gleichem Gewicht – auch gleich. Wer natürlich gleichzeitig unterschiedliche Stücke zubereitet, sollte mehr als einen Fühler nutzen.
Welchen Vorteil bieten kabellose Grillthermometer?
Kabel nerven, sind im Weg, verheddern sich und sorgen oft dafür, dass der Grilldeckel nicht dicht schließt. All das erspart man sich mit kabellosen Thermometern. Obendrein haben die Messdornen den Vorteil, dass sie auch die Temperatur von Stücken am Drehspieß messen können.
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